Ein Tag im Leben von… Max Imbiel
Montag 31 Mai 2021
Die beliebte Reihe „Ein Tag im Leben von...“ geht in die zweite Runde und bringt uns neue Einblicke in das Berufs- und Privatleben jener Menschen, die UniCredit zu einem großartigen Arbeitsplatz machen. Diese Woche sprechen wir mit Max Imbiel, Head of Information Security bei der UniCredit Bank AG. Max liebt es, sein Wissen über Cyber-Security-Themen zu teilen und ist stolz auf sein Team. Er verbringt gerne Zeit mit seiner Familie, treibt Sport und trinkt gelegentlich ein Glas Whisky.

Wer sind Sie, was wollten Sie als Kind werden und was machen Sie jetzt bei UniCredit?
Ich bin Max Imbiel und wohne in der Nähe von München. Ursprünglich komme ich aus Berlin, bin aber vor fast 30 Jahren nach Bayern gezogen. Da ich eine wunderschöne Einheimische geheiratet habe, durfte ich die bayerische Kultur kennenlernen und werde schon bald Vater einer zweiten zuckersüßen Tochter sein.
Als Kind wollte ich Lehrer werden. Ich war fasziniert von der Idee, anderen etwas beibringen zu können und einen positiven Einfluss auf das Leben anderer Menschen zu haben. Aber die Tatsache, dass ich an der Schule Latein lernen musste, hat das Ganze für mich irgendwie kaputt gemacht.
Jetzt arbeite ich bei der UniCredit Bank AG als Head of Information Security und ehrlich gesagt ist es gar nicht so weit entfernt davon, Lehrer zu sein. Ich bin dafür verantwortlich, einem Unternehmen mit mehreren Tausend Mitarbeiter*innen etwas über Informations- und Cyber-Security beizubringen – und es macht mir echt Spaß. Also würde ich sagen, dass ich mein Ziel erreicht habe.
Was lieben Sie an Ihrem Job am meisten und was ist Ihr stolzester Moment oder die größte Errungenschaft in Ihrer Karriere?
Auch hier muss ich wieder sagen, dass es mir am meisten Spaß macht, anderen Leuten etwas über Sicherheit beizubringen und beobachten zu können, welche Auswirkung das auf sie hat – nicht nur auf der Arbeit, sondern auch in ihren Privatleben. Es erfüllt mich mit großer Freude, zu sehen, wie sich diese Themen immer mehr in den Herzen und Köpfen unserer Mitarbeiter*innen und des gesamten Unternehmens festsetzen.
Meine stolzesten Momente sind die, wenn ich Anerkennung und Lob für die harte Arbeit meines Teams bekomme. Ich kann mich glücklich schätzen, so ein großartiges Team zu haben, dass sowas ziemlich häufig vorkommt. Ich habe also einige stolze Momente.
Meine größte Errungenschaft war es, ein pan-europäisches Multi-Millionen-Euro-Projekt zur Datensicherheit erfolgreich durchzuführen und einige Jahre später zu erfahren, dass meine Prozesse und Präsentation auch heute noch von Leuten verwendet werden, die ich geonboardet und in Führungspositionen gesetzt habe.
Und was ist das Schwierigste an Ihrem Job?
Das Schwierigste ist es, wenn etwas schiefläuft und zuerst Security dafür verantwortlich gemacht wird. Obwohl ich versuche, ein positives Mindset beizubehalten und mein Bestes zu tun, um die Probleme zu lösen – die nicht immer was mit Security zu tun haben – stört mich diese Schuldzuweisung doch ziemlich.
Welchen Tipp würden Sie Ihrem jüngeren Ich geben, bzw. einer Person, die sich eine ähnliche Karriere vorstellen könnte?
Da ich sehr zufrieden damit bin, wo ich heute stehe, würde ich wahrscheinlich alles genauso machen. Nur so bin ich in diese Situation gekommen und das würde ich um nichts in der Welt ändern.
Aber an alle, die eine Karriere in Information/Cyber Security anstreben, würde ich folgende Tipps geben:
Verbessern Sie Ihre sozialen Kompetenzen, weil es bei Security immer um Menschen geht – auch wenn Sie als Ingenieur tätig sind.
Schieben Sie bei Security-Fehlern nicht anderen die Schuld zu, sondern versuchen Sie ihnen zu zeigen, wie man sie vermeidet.
Lernen Sie von den Besten, indem Sie lesen! So viele Security-Experten haben etwas zu Ihrer Berufsfeld geschrieben – Sie können bestimmt ein Buch zu allem finden, was Sie wissen sollten. Und schlussendlich: Seien Sie nicht gierig!

Wie finden Sie die Balance zwischen Arbeits- und Privatleben?
Zum Glück schlafen die Frauen in meinem Leben ziemlich lange. Aber Spaß beiseite, es gibt immer einen schmalen Grat zwischen diesen beiden Leben. Und da die richtige Balance zu finden, kann manchmal schwierig sein. Aber ich frage mich jeden Tag: Habe ich mich um beide Seiten bestmöglich gekümmert? Und wenn die Antwort „ja“ lautet, kann ich nachts gut schlafen. Aber falls sie „nein“ lautet, dann versuche ich herauszufinden, wo und warum ich mein Leben anpassen muss. Die Dinge sind nicht schwarz und weiß. Sie sind eher gräulich – vor allem jetzt, wo wir von zuhause aus arbeiten – was heißt, dass ich auch mal mit Kolleg*innen telefonieren muss, während ich gleichzeitig mit meinem Kind einen Lego-Turm aufbaue.
Wie entspannen Sie normalerweise nach einem harten Arbeitstag?
Ich verbringe dann gern Zeit mit meiner Familie – meiner Frau und Tochter. Mit Ihnen kann ich innerhalb von Sekunden wieder runterkommen und von der ganzen Arbeit abschalten. Außerdem mache ich gerne Sport. Zuerst war ich wegen der Pandemie sehr frustriert, weil ich nicht mehr ins Fitnessstudio usw. gehen konnte. Aber täglich für ein paar Minuten und nicht stundenlang kleinere, konzentriertere Workouts einzubauen, hat mir gezeigt, wie ich meine Haltung verbessern kann, wenn ich den ganzen Tag zuhause rumsitze.
Oh, und darf ich erwähnen, dass ich mir gelegentlich ein Glas Islay Whisky gönne?
Wie würde Ihr perfekter Tag aussehen, wenn Sie nicht arbeiten?
Ich würde so lang wie möglich schlafen, was mit einer Zweijährigen ca. 8 Uhr morgens bedeutet. Ich würde ordentlich frühstücken und dann rausgehen und den schönen, warmen und sonnigen Tag genießen. Danach Mittagessen mit der Familie, ein Mittagsschläfchen und dann Freunde und Familie einladen, um wieder unter Leute zu kommen –was in letzter Zeit etwas schwierig war – gemeinsam essen, trinken, spielen und draußen Zeit verbringen. Dann würde ich mein Kind ins Bett bringen, warten bis sie schläft und dann einen entspannten und gemütlichen Abend mit meiner Frau verbringen – und mit den richtigen Leuten an meiner Seite, um zu feiern.
Welches Buch oder welchen Film fanden Sie zuletzt besonders gut? Und warum?
Das letzte Buch, was mich zum Nachdenken gebracht hat, war „Talking to strangers“ von Malcolm Gladwell. Die Menge an Vorurteilen und Rassismus, denen die Menschen tagtäglich ertragen müssen, ist erschreckend. Und alles, was es bräuchte, um dem Ganzen möglicherweise ein Ende zu setzen, wäre ein offener Dialog – ohne Vorurteile – und der Versuch, die Perspektive des jeweils anderen zu verstehen.
Der letzte Film, den ich richtig gut fand, war wahrscheinlich „Sound of Metal” von Darius Marder. Der Film handelt von einem Schlagzeuger einer Metal-Band, der sein Gehör verliert, und wie er damit kämpft, sein altes Sozialleben zurückzubekommen, und wie er sein neues Leben akzeptiert. Riz Ahmed stellt den Hauptcharakter so dar, dass man immer Mitgefühl für ihn empfindet. Und die Art und Weise, wie der Film mit Soundeffekt den zunehmenden Verlust seines Gehörs verkörpert, ist sowohl mitreißend als auch erschreckend.